Mittwoch, 20. Juli 2016

Möglichst fehlerfrei: Bewerbung und Geschäftsbrief

  Besser den Text zweimal gründlich durchlesen oder gegenlesen lassen


Juli 2016 (DiaPrW). Von einem Fachmann in Sachen Rechtschreibung erfuhren wir, dass er sogar in Privatbriefen Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler rot unterstrich. Er tat das für sich und übte auch keine Kritik. Viele Deutschlehrer und andere, die korrekte Schreibweisen verinnerlicht haben, werden zumindest im Kopf jeden Fehler korrigieren, den sie in Zeitungs-, Tele- (Video-) Texten und in E-Mails sowie auf Webseiten sehen. Zumindest bei Bewerbungen und Geschäftsbriefen ist es ratsam, weitgehend genau auf Rechtschreibung und Zeichensetzung zu achten. Fehler haben ihre Ursache längst nicht immer darin, dass man die korrekte Schreibweise nicht kennt. Oft handelt es sich einfach um Flüchtigkeitsfehler.

Wer sich zurzeit der „alten Rechtschreibung“ schon einmal am Kosog'schen Diktat, das es seit den Anfängen des 20. Jahrhunderts gibt, versucht hat, weiß, dass deutsche Rechtschreibung noch nie sehr einfach war. Sogar Geübte handelten sich Fehler ein. Durch das Schreiben auf der Tastatur eines PCs oder anderen Gerätes, schleichen sich auch Buchstabendreher ein. =Beispiel unten!=

Sorgfältig schreiben

Am wichtigsten ist es, sorgfältig zu schreiben. Bei manchen Wörtern ergibt sich die Frage „so oder so?“ Direkt oder am Ende des Textes, wenn sich noch mehr Unklarheiten angesammelt haben, schlage ich im Duden oder einem anderen Wörterbuch mit „neuer Rechtschreibung“ nach und/ oder rufe den Begriff im Internet auf und korrigiere gegebenenfalls. Wie wir es täglich sehen, ist kaum jemand vor Fehlern gefeit. Zumindest sollten in wichtigen Schreiben Flüchtigkeits- und klassische Fehler vermieden werden, zum Beispiel bei „dass und das“ oder bei den Hilfsverben „ist und sind“: Je nach Satz ist in der Mehrzahl (Plural) „sind“ richtig, in der Einzahl (Singular) „ist“. Folgende Fehler passieren daher nicht selten: „Das Freibad in Singen, das(s) 1988 eröffnet wurde ...“. „Die Heidelandschaft sowie der Ort Schneverdingen sind (ist) bekannt für ...“. Ja, ganz so eindeutig ist es gerade bei längeren Sätzen nicht immer.
Die Empfehlung lautet: Ist der Text geschrieben, nochmals in Ruhe lesen und durchschauen. Noch besser ist es, ihn etwas später nochmals anzuschauen oder von einem Kollegen oder einem anderen lesen zu lassen. Kleinere Sachen, wie sie bei Eingabe über die PC-Tastatur häufig vorkommen, sieht man dann schon. Was denn zum Beispiel? Wenn hinter dem „K“ noch ein „L“ steht, was da nichts zu suchen hat, die Verwechslung von „N“ und „M“, ein zweiter Punkt am Ende des Satzes oder ein nicht seltener Buchstabendreher und mehr. Manches Mal läuft es auch in der Zeichensetzung schief: Komma oder nicht?“ Das Komma ist dabei das Hauptproblem. Dazu mehr in den nächsten Tipps.

Einmal unabhängig davon, ob der Leser auf der anderen Seite Personalchef, Geschäfts- oder Betriebsinhaber oder Sachbearbeiter bei der eingeschalteten Personalagentur ist: Zumindest grobe und eindeutige Fehler fallen meist auf! Wenn Sie Bewerber sind, wird man sich fragen, ob Sie nicht sorgfältig gearbeitet haben. Man zieht dann, ob berechtigt oder nicht, Rückschlüsse. Wenn Sie Geschäftskorrespondenz erledigen, hinterlassen grobe Fehler ebenfalls nicht den besten Eindruck.
Also lieber vor Versand nochmals gucken und sich gegebenenfalls vergewissern, ob es richtig ist.

Kurz: Bewerbung sollte unbedingt fehlerfrei sein! Geschäftskorrespondenz und vor allem Angebote sollten weitestgehend keine groben Fehler haben! Zugestanden werden muss für alle Fälle: Es kann schon einmal sein, dass etwas übersehen wird. Wir sind keine Maschinen oder programmierte Wesen, sondern Menschen. (jw)


Autor Jürgen Weller war bereits 1966/ 1967 damit betraut, Redebeiträge in Sitzungen auf den wesentlichen Kern hin zusammenzufassen sowie Protokolltexte zu formulieren und zu schreiben. Eigener umfassender Rechtschreibkurs sowie eigene Weiterbildung; Rechtschreibhilfe und -unterrichtung für Schüler, Auszubildende und Kursteilnehmer. Der Autor schreibt und veröffentlicht seit Ende 1969 Presse- und PR-Meldungen, redigiert Texte, schreibt oder korrigiert Bewerbungen für Dritte. Deutsche Rechtschreibung ist ihm seit jeher ein Anliegen. Wie viele andere hat er eine zwiespältige Meinung zum wachsenden Einfluss des Englischen in die deutsche Sprache. 

 B E I S P I E L